Elvis und Julius K9

Letzten Sonntag habe ich lange mit Elvis´ Patentante Claudia telefoniert und dabei haben wir zusammen überlegt, was hinter Elvis felliger Stirn manchmal so vor sich geht.

Die nahe liegendste Erklärung könnte sein, dass er nach all dem Bohei, das um seine Gefährtin gemacht wurde, er nun auch mal in den Genuss solcher intensiver Aufmerksamkeit kommen möchte … oder er versucht uns bewusst zu machen, dass seine Anwesenheit ja auch nicht so selbstverständlich ist und sie darum auch ein bisschen Wertschätzung unsererseits verdient.

Zumindest lässt sein jüngstes Husarenstück darauf schließen, denn am Sonntag schaffte er es einmal mehr, mich in Angst und Schrecken zu versetzen.

Inzwischen ist Elvis ja wieder zu seinem vertrauten Gehorsam zurück gekehrt und darf auch im Dunkeln wieder ohne Leine raus.

Bei unseren Spaziergängen orientiert es sich an mir und selbst flüchtende Rehe, die fast vor unserer Nase durchflitzen, findet er lediglich interessant, aber nicht interessant genug, um auf die Idee zu kommen, sie zu jagen. Die Leine brauchen wir also nur noch kurz vor der Straße und vor dem Bahndamm – danach genießt Elvis wieder das freie und intensive Stöbern, Schnüffeln und Herumrennen und ich kann ungehemmt vorwärts spazieren, ohne in Gefahr zu geraten, über die lange Leine zu stolpern, weil Elvis mal eben genau vor meinen Füßen von der rechten auf die linke Wegseite wechseln muss.

Ich muss auch nicht mehr abends über Schmerzen in der Schulter klagen, weil Elvis spontan beschließt, dass er gerade an einem gigantisch tollen Duft vorbeigekommen ist, der es verdient, noch mal intensiver beschnüffelt zu werden – zu welchem Zweck er so ruckartig bremst und gleichzeitig die Richtung wechselt, um den Weg noch mal ein Stück zurück zu rennen, dass er mir fast die Schulter dabei auskugelt.

Natürlich könnte man an dieser Stelle ermahnend den Zeigefinger heben und anmerken, dass ein Hund an der Leine auch nicht kreuz und quer um seinen Hundeführer herumturnen sollte, sondern mit seinem Kopf neben dem Knie zu bleiben hat, was im Allgemeinen als „bei Fuß gehen“ bezeichnet wird und bei honetten Hunden auch hinreichend bekannt ist.

Aber Elvis und ich haben eine Übereinkunft getroffen. Er geht bei Fuß, wenn ich das ausdrücklich verlange. Lasse ich die Leine lang, darf er das auch auskosten … was er dann eben auch hemmungslos tut. Ich will ihn aber auch nicht ständig am kurzen Band führen, wo es doch sooo viel zu entdecken gibt und darum bin ich aber auch froh, dass die Meter, über die er an der Leine läuft, überschaubar wenige sind.

Am Sonntag lud das Wetter mal wieder nicht unbedingt zu einem Spaziergang mit Hund ein, denn die klirrende Kälte kroch einem die Hosenbeine hoch und ließ in den Schuhen die Zehen taub werden, es pfiff uns ein beissender Ostwind um die Ohren, der Boden war knochenhart gefroren und hatte auch nicht vor, sich von den fahlen Sonnenstrahlen, die hier und da mal vorblinzelten, überzeugen zu lassen, endlich mal aufzutauen.

Die Schneeschicht war zwar recht dünn geworden und hier und da waren schon schneelose Flecken zu bejubeln, aber wo die Flächen im Schatten lagen, war es noch ziemlich weiß. Vor allem aber hatte der Sturm Schneewehen zu weißen Dünen zusammen geblasen und was sich an Flocken nicht mehr bewegen ließ, erstarrte unter dem eisigen Hauch zu einer verharschten weißen Kruste.

Elvis nutzte leider genau diese verharschten Schneedünen, um einen Haps herauszubeißen und die frostige Beute gierig zu verschlingen. Dass sein Bauch am Sonntag deutliche Geräusche von sich gab und Elvis sich nicht unbedingt für sein Frühstück interessierte, ließ mich schon ahnen, dass er sich mit der Schneefresserei den Magen verdorben hatte. Es gab also 10 Tropfen Drachenblut mit lauwarmem Wasser vermischt ins Elvis-Mäulchen und dann machten wir uns auf den Weg zum „Gassi gehen“.

Entweder halfen die Drachenbluttropfen so schnell oder die frische Luft beflügelte Elvis Gesundung, denn der King hüpfte und sprang an der Leine herum, dass er mir gar nicht mehr so krank vorkam.

Allerdings entdeckte ich dann – zeitgleich mit Elvis – auch unsere Nachbarin (die, mit der ich nicht so grün bin) und ihren Jack Russel, die uns entgegen kamen. Mir wurde ganz schwummerig in den Knien, denn Elvis kann ja, wenn er so richtig loslegt, seine 78 kg Körpergewicht sehr effizient einsetzen, um meine Standfestigkeit zu überprüfen. Wenn er dazu noch losbrüllt wie Zerberus, erweckt er bei jedem auch noch so vertrauensvollen Menschen den Eindruck, dass ich tatsächlich den dreiköpfigen Wächter des Höllentores an der Leine halte … oder mich bemühe, ihn zu halten.

Ich machte mich innerlich schon auf das Zusammentreffen gefasst und schaute mich nach einem Baum um, der mir Unterstützung beim Elvis-Verankern bieten könnte, aber Elvis wurde nur ein bisschen größer und zog für einen Moment in die Richtung des Rüssels, ließ sich dann aber von mir überzeugen, einen Haken in die andere Richtung zu schlagen, um dem bei uns wenig beliebten Duo aus Frauchen und Hund aus dem Weg zu gehen.

Allerdings hustete Elvis danach wieder ein bisschen, was mich spontan beschließen ließ, dass ich ihm jetzt doch ein Julius K9-Geschirr kaufe und ihn nicht mehr am Halsband führen werde.

Als wir die Straße und die Bahn (und die Nachbarin mit ihrem Hund) hinter uns gelassen hatte, löste ich auch rasch den Haken vom Ring des Halsbandes, damit da kein Druck mehr auf die Kehle kommt.

Aber Elvis hatte wohl schon wieder vergessen, dass ihm eben noch die Luft weniger wurde, weil er sich selbst mit dem Halsband strangulieren wollte und legte beim Laufen auch gleich eine forsche Geschwindigkeit vor. Seine Begeisterung kannte kaum Grenzen und er galoppierte mit einer – für seine Masse – beeindruckende Rasanz über die weiß befleckten Felder.

Das erste Häufchen war dann auch noch ein bisschen weniger fest, als es das sein sollte, aber nachdem es Elvis offensichtlich so gut ging, beunruhigte mich das erst mal nicht.

Elvis schlug dann auch vor, noch ein bisschen weiter zu laufen und nachdem mir durch die Bewegung auch schon wärmer geworden war, erlaubte ich ihm gerne, noch ein Stück weiter zu gehen.

Doch als wir dann schon wieder Richtung Heimat unterwegs waren, begann Elvis leicht zu hinken.

Mir wurde ganz schlecht, denn über mir schien sich wieder ein Damoklesschwert zu formen und ich schickte ein kleines Stoßgebet zu Himmlischen, dass er mir nun nicht auch noch meinen Elvis krank werden lassen soll. Ich bin im Bezug auf Lahmheiten wohl auch etwas empfindlich geworden und so beobachtete ich nun auch jeden von Elvis weiteren Schritten mit Argusaugen – um festzustellen, dass das Hinken immer stärker wurde.

Ich überlegte schon, wie ich nun meinen Hund möglichst unbeschadet nach Hause bringe, denn vor uns lagen ja noch rund 15 Minuten Fußmarsch und ich hatte auch kein Handy dabei, um Micha anzurufen, damit er uns mit dem Auto abholt – wobei ich hier in der freien Natur auch keinen Empfang gehabt hätte.

Elvis zu tragen war ausgeschlossen, aber ihn so jämmerlich hinkend nach Hause zu ziehen, schien mir jetzt auch nicht sinnvoll. Vor allem, weil er von Sekunde zu Sekunde langsamer wurde, immer mehr hinter mir zurückblieb und sich dann auch noch fallen ließ, um mitten in einer oberflächlich überfrorenen Schneewehe liegen zu bleiben. So schnell, wie ich umkehrte, den Weg zurück sprintete, um mich neben meinen Hund in den Schnee zu knien, habe ich vermutlich einen neuen Laufrekord auf 50 Meter aufgestellt (und da war ich in der Schule immer eine der Langsamsten). Kaum dass ich Elvis erreichte, kippte der auch noch zur Seite und lag nun platt auf dem verharschten Untergrund. Ich war sicher, dass in den nächsten Augenblicken das Lebenslichtlein meines Hundes verlöschen würde und die Panik schnürte mir fast die Kehle zu, weil ich nicht wusste, was ich nun hätte tun können, um meinem Hund das Leben zu retten.

Ich überlegte, ob ich der morgendlichen Appetitlosigkeit und dem Durchfall mehr Gewicht hätte zumessen sollen und er sich eventuell vergiftet hatte oder ob ich zu leichtsinnig war zu glauben, dass Elvis Husten harmlos gewesen ist und er in Wirklichkeit gerade eine Kehlkopflähmung erlitten hatte, weil ihm das Halsband gegen den Hals gedrückt hatte, als er zu dem Jack Russel zog.

Was mich dann aber maßlos verblüffte war, dass Elvis, während er da so auf der Seite lag, mit wachsendem Eifer bemüht war, den vereisten Schnee unter seiner Schnauze zu fressen

… ob ein sterbender Hund, der zu ersticken droht, noch Schnee frisst? Wohl eher nicht!

Vor allem sagte mir ein Blick in seine äußerst munter schauenden Augen, dass es dem Patienten keinesfalls so schlecht zu gehen schien.

Auch wenn ich nicht sagen kann, dass mir die Sorge um Elvis zusammen mit unzähligen Steinen vom Herzen purzelte, beruhigte mich zumindest die Aussicht auf eine rasche Gesundung des „sterbenden Schwans“ wieder ein bisschen – wobei eben immer noch das Problem der Lahmheit ungelöst blieb.

Natürlich hätte ich wohl bei jedem anderen Hund erst mal die betroffene Pfote näher inspiziert, aber nachdem mich zuerst das Hinken schockte und ich den Schreck nicht einmal verdauen hätte können, als Elvis schon in der Schneewehe „zusammenbrach“, verlor das Hinken erst mal seine Priorität und ich überlegte nur noch fieberhaft, wie ich Hilfe holen könnte, ohne Elvis alleine zurücklassen zu müssen.

Erst als ich mir sicher sein konnte, dass er sich ganz sicher außerhalb einer akuten Lebensgefahr befand, rückte das Hinken wieder in den Fokus meiner Sorge und darum nutzte ich die Gelegenheit, nachdem Elvis sowieso lag, um seine Pfote näher zu inspizieren.

Was ich fand, schockte mich dann doch ein bisschen, denn da hingen an seinen Flusen zwischen den Ballen zwei Eisklumpen in der Größe von Squashbällen! Eigentlich waren es eher vereiste Dreckklumpen, denn sie waren erdbraun und so steinhart gefroren, dass ich sie bei aller Kraft, die ich aufwenden konnte, nicht von den Haaren lösen konnte. Elvis fand meine Bemühungen dann auch eher unfruchtbar und wollte nun lieber wieder aufstehen und weiterlaufen, aber mit den Klunkern zwischen den Ballen und den Zehen konnte ich ihn doch nicht nach Hause hinken lassen!

Ich versuchte, nachdem ich die Haare nicht aus den Klumpen ziehen könnte, sie ein wenig antauen zu lassen und wärmte sie mit meinen Handinnenflächen – was mir dann eiskalte und knallrote Finger einbrachte, aber wer spürt schon den Erfrierungsschmerz, wenn es darum geht, den geliebten Hund zu retten? Wobei eben dieser geliebte Hund nun endgültig keine Geduld mehr mit seinem Frauchen hatte und sich erhob – vielleicht war ihm in seiner Schneedüne auch zu kalt geworden.

Wobei ich ja auch immer wieder staune, was Elvis unter eine bequemen Schlafposition versteht – der hängt auch mal kopfüber vom Bett oder quetscht sich über den Metallfuß eines Büromöbels, ohne dass das die Tiefe seines Schlafes zu beeinflussen scheint. Wenn er pennt, dann pennt er!

Aber nun hatte er sich ja nicht in die Schneewehe fallen lassen, um darin zu schlafen, sondern weil ihm die Pfote beim Auftreten weh tat. Nachdem ich – begleitet von seinem empörten Gequietsche, weil ich vermutlich auch ein paar Haare mit herauszog – den ersten vereisten Dreckklumpen gelöst hatte, fand Elvis, dass es vergleichsweise weniger schmerzhaft wäre, wenn ihm ein Eisball in die Ballen drückt, als die Bemühungen seines Frauchens zu ertragen, die ihm die Flusen aus den Pfoten riss.

Im Grundsatz war es mir nun auch nicht ganz unrecht, dass Elvis weiterlaufen wollte, denn ich sah wirklich keine Chance, den noch an seinen Pfotenhaaren hängenden Eisklumpen in überschaubarer Zeit zu lösen.

Allerdings gingen mir auch zwei Gedanken durch den Kopf:

1. Nur ein Spezialist wie Elvis schafft es, bei einer so minimalen Schneefläche genau in die Schneewehen zu treten, um sich gleich zwei vereiste Dreckklumpen an den Flusen wachsen zu lassen.

2. Jeder unserer Hunde hatte im Winter mit diesem Problem zu kämpfen, aber sowohl das Lieschen, als auch Joe, Müsli, Anka und die Bommeline hatten sich – wenn sich Klümpchen unter den Pfoten zu bilden begannen – kurz hingelegt, um diese Eisbällchen mit ihren Zähnen wegzuknackern und dann befreit und schmerzfrei weiter zu laufen.

Man mag mir also nachsehen, dass ich nie im Leben auf die Idee gekommen wäre, dass Elvis wegen zwei Eisklumpen, die jeder andere Hund mit Hilfe seiner Zähne selbst entfernt hätte, bevor sie zu solch beachtlicher Größe herangewachsen wären, in die Rolle des sterbenden Schwans schlüpfen würde. Insofern war ich auch sicher, dass hinter der Hinkerei definitiv kein profaner Grund stecken könnte, sondern sich das nächste Drama anbahnen würde.

Aber Elvis machte mir einmal mehr bewusst, dass ich ihn nicht mit den Maßstäben messen sollte, die ich für all die anderen Hundefreunde anlegte. Er ist eine Dramaqueen und sich selbst zu helfen, fällt ihm nicht ein – dazu hat er ja mich.

Insofern muss ich wohl lernen umzudenken … wobei ich, während ich abends der Patentante Claudia am Telefon von seinem Husarenstückchen erzählte, auch ihre Idee für wahrscheinlich hielt, dass Elvis es schon auch genießt, wenn ich mich um ihn sorge, nachdem meine Aufmerksamkeit sich so lange auf die Befindlichkeit der Bommeline richtete und er ganz sicher in der Zeit ein bisschen zu kurz kam.

Ganz schmerzfrei war dann der Heimweg für ihn sicher nicht, denn auch wenn der vereiste Dreckklumpen in meiner Hand ein bisschen kleiner geworden war und sich nun zwischen den Zehen nach oben drückte, anstatt sich in seine Ballen zu bohren, hinkte Elvis deutlich, bis wir endlich den Hof erreichten und ich rasch eine Schere holen konnte, um den Eisklotz abzuschneiden. Ich werde wohl ab sofort eine der wenigen Gassigeher sein, die im Winter immer eine Schere in der Jackentasche haben wird … oder ein Schweizer Taschenmesser mit allen Utensilien, um Elvis erste Hilfe zu leisten, wenn er sich mal wieder was besonders Gelungenes ausgedacht hat, um meine Nerven auf eine Zerreißprobe zu stellen.

Obwohl ich ja nun auch sagen muss, dass Elvis ein sehr braver, in der Regel sogar wohlerzogener Hund ist, der nie etwas kaputt macht und über den man sich so selten ärgert, dass diese seltenen Male dann auch fast zu einem Highlight werden, aus dem sich eine Geschichte formen lässt.

Er ist bestenfalls ein Paddel, an dessen Intelligenz ich manchmal ein kleines bisschen zweifle – wie heute, als ich kurz ins Wohnzimmer ging, als Elvis im Büro schlief und längst das Wohnzimmer wieder verlassen und die Tür geschlossen hatte, als ich Elvis davor stehend entdeckte. Ich rief ihn und er wedelte erfreut, aber er kam nicht auf die Idee, sich umzudrehen, sondern erwartete, mich hinter der Wohnzimmertür zu finden. Erst als ich ihn berührte, drehte er sich tatsächlich ganz schockiert zu mir um – dass ich hinter ihm stand, konnte er gar nicht fassen, denn er war sicher, dass wenn ich ins Wohnzimmer gegangen war und er nicht mitbekommen hatte, dass ich den Raum wieder verlassen hatte, ich da auch nach wie vor sein müsste.

Oder vorhin, als ich ihn mit ins Kräuterparadies genommen hatte – er staubt da ja auch immer einen Keks ab, die eigentlich in die Kundenpäckchen gelegt werden – und er wie „Hans-Guck-in-die-Luft“ neben mir stand, als ich die Tür hinter uns zuschloss, während ich zwei Futtereimer auf den Boden gestellt hatte, über die Elvis dann prompt fast drüber stolperte. Manchmal kommt er mir vor, wie ein Autist – was immer sich verändert, passt nicht in sein Vorstellungsvermögen und zwei Eimer, die eben noch nicht da standen, finden auch seine Beachtung nicht, wenn sie dann da stehen.

Er tapste dann auch über die Eisfläche, die noch vor dem Nebenhaus vor sich hin friert, seit unserer Tochter die Tränkebottiche der Pferde an der Stelle übergelaufen sind, die sie dort füllt, und rutschte dabei prompt weg. Für ihn gehört da kein Eis hin und dann hat da auch kein Eis zu sein. Ist es trotzdem da, wird es halt ignoriert … und auf die Nase gefallen.

Vielleicht ist die Eisklumpengeschichte also ein weiteres Indiz dafür, dass Elvis sich nicht selbst helfen kann, sondern stets darauf vertraut, dass man ihm hilft, ihm den sicheren Weg zeigt und ihn informiert, wenn man den Raum wechselt und er schläft, damit er sich nicht auf Gut Glück vor einer geschlossenen Tür positionieren muss, hinter der er seine Menschen vermutetet.

Erstaunlich ist aber, dass uns all diese – tatsächlich auch liebenswerten – Besonderheiten dieses ungewöhnlichen Hundes erst auffallen, seit er unser einziger Hund ist. Ich habe oft das Gefühl, dass ich ihn erst jetzt richtig kennen lerne … oder er manche seiner Eigenheiten erst jetzt offenbart, wo wir auch wirklich Notiz davon nehmen.

Das Julius K9-Geschirr habe ich für ihn natürlich umgehend bestellt.

Bei der Größe wurde es die 3/ XL – Elvis hat einen Brustumfang von 108 cm!

Ich hatte ja schon zu Müslis Zeiten mal über die Anschaffung von Geschirren für die Hunde nachgedacht, aber scheiterte dann daran, dass auch die weiteste Größe bei Müsli zu eng war, denn damals gab es die Geschirre nur bis Größe L. Aber in meiner Erinnerung war Müsli auch immer viel kräftiger als Elvis und dass Elvis ein Geschirr fast ausfüllt, das bis zu einem Brustumfang von 118 cm verstellbar ist, hat mich wirklich verwundert, denn er wirkt viel schmaler, als er das ist.

Ich war aber auch ein bisschen unsicher, welches Modell nun sinnvoll wäre, denn während das neue Modell wohl mehr Freiheit am Hals ermöglicht, hat sich das Powergeschirr wohl bei schweren ziehenden Hunden besser bewährt – zumindest lässt eine Rezension darauf schließen, nach der eine Bulldogge an der Leine zog und plötzlich ohne Geschirr in der Landschaft stand, weil sich der Klettverschluss unter der Last ihres Gewichtes löste. Wenn der Klettverschluss dem Gewicht einer Bulldogge nicht trotzen kann, fürchtete ich, dass er Elvis Masse auch nicht standhalten würde.

Während ich das bewährte Powermodell aussuchte und überlegte, welche Farbe ich bestelle, schummelte sich einen kleinen Augenblick der Gedanke in meinen Kopf, dass es hübsch wäre, für Elvis ein blaues Geschirr und für die Bommeline ein rotes Geschirr zu kaufen … bevor es aber weh tun konnte, entschied ich mich für ein bordeauxrotes Geschirr und so hat Elvis von beiden Farben ein bisschen was abbekommen.

Eigentlich hoffte ich, dass es heute ankommt und wir es gleich testen können, aber der Postbote musste mich enttäuschen und so warte ich auf morgen und natürlich gibt es dann Fotos von Elvis im neuen Outfit. Heute wäre natürlich das Wetter für die Bilder idealer gewesen, denn wir wanderten bei warmen 10 Grad und einer vom wolkenlosen Himmel strahlenden Sonne über einen endlich aufgetauten Grasboden. So könnte es gerne bleiben, aber für morgen meldet der Wetterbericht schon wieder bedeckt und übermorgen soll es gar regnen – zum Glück sind Elvis und ich wasserdicht 😉

Eure Sabine Bröckel – Kräuterbine 🙂

Elvis

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