Abenteuer auf dem Reitplatz

Wenn ich dachte, ich müsste, um mit Lilo Abenteuer zu erleben, mit ihm durch den Wald reiten, dann weiß ich seit gestern: Ich habe mich getäuscht!

Abenteuer gibt es auch bei uns auf dem Reitplatz zu erleben!

Aber ich muss etwas weiter ausholen, um zu erklären, wie es dazu kam.

Eigentlich wollte ich ja mindestens alle zwei Tage mit Lilo turnen, aber am Mittwoch bereitete ich den Newsletter vor und damit verbunden habe ich noch meinen Fachtext und die Produkttexte überarbeitet – was an sich nicht unbedingt eine tagesfüllende Aufgabe wäre, wenn das Misten, das Fegen, die Hundestunde im Wald, die Beratungstelefonate, die Antworten auf Emailanfragen und das Mischen der bestellten Kräuterkuren nicht dazu käme (wobei ich das natürlich sehr begrüße, denn mein Beruf ist meine Berufung und die Arbeit macht Spaß). Um es kurz zu machen: Es war schon nach 22 Uhr, als ich Feierabend machen konnte und da wollte ich Lilo nicht mehr wecken, um ihn durch die Halle zu scheuchen.

Am Donnerstag kam ich dann aus meinem Kräuterparadis nicht mehr raus. Obwohl ich um 6 Uhr angefangen hatte zu arbeiten, fiel das Misten bereits in die Dämmerung und zu allem hin, begann dann noch Lilos Boxenlicht zu flackern und hauchte dann sein leuchtendes Leben aus … es ist eine interessante Erfahrung, im Dunkeln zu misten und die Äppelhaufen mittels des Tastsinns zu eruieren. Nur vereinfacht es die Arbeit nicht gerade.

Trotzdem war ich noch semimotiviert (also nicht unmotiviert) noch mit Lilo zu turnen, aber während ich die Strohkarre aufräumte, hatte Micha die Hengste reingeholt … und die hatten schon ihr Abendessen im Trog. Lilo davon wegzuholen würde er mir nie verzeihen.

Zwar meine Micha, das das bisschen Futter, das der Pummelschimmel bekommt kein Hindernis dastellen würde, ihm quasi „zum Dessert“ ein bisschen Bewegung zu servieren, aber ich bin da lieber strikt:

Nach dem Essen eine Stunde Ruhe!

Dann wäre es aber auch schon wieder 21 Uhr gewesen und irgendwann schwindet auch meine Semimotivation unter den Nullpunkt.

Nach zwei Tagen des dolce far niente war Lilo allerdings ausgesprochen fröhlich. Wobei er ja trotzdem ein honettes Pferd ist, das seinen Energieüberschuß nicht in Herumhampeln beim Putzen oder irgendwelchen sonstigen Albernheiten formuliert. Er wartet damit, bis es mit der Turnstunde losgeht, respektive lässt sich sogar Zeit, beim Aufwärmen Gelassenheit zu signalisieren … um mich in meiner trügerischen Sicherheit zu wähnen

… oder vielleicht auch darum, weil er erst einmal Betriebstemperatur erreichen muss, um seine Eskapaden auch mit der nötigen Elastizität zu vollführen.

Berichtete ich also vor ein paar Tagen noch, dass sich mein höfliches Pferd niemals nicht von der Longe losreißen und davongaloppieren würde, muss ich meine vollmundigen Behauptungen nun beschämt revidieren, denn während ich mich freute, wie locker und geschmeidig mein Pferd rund um mich rum übers Geläuf trabte, schaltete er plötzlich den Turbo ein. Zuerst sprang er in einen Galopp um, dessen Rasanz mich selbst verblüffte, denn so viel Tempo hatte ich dem Moppelspanier gar nicht zugetraut. Aber als ich ein bisschen Gas rausnehmen wollte, signalisierte mit mein Pummelpony, dass es keine solchen Störungen inmitten seines Geschwindigkeitsrausches akzeptieren kann und bekann zu bocken. Das wäre an sich auch kein Problem gewesen, denn er bleib dabei ja kontrollierbar und auf der Zirkellinie … hätte sich sein inneres Hinterbein nicht über den äußeren Zügel der Doppellonge geschmuggelt.

Nun hatte ich ja, weil zum einen der Cavecon einen rundgenähten Nasenriemen hat, der trotz Unterlage auf Lilos Nasenrücken scheuert, damit begonnen, die Longen in die Gebissringe einzuhängen. So lief er auch sehr viel besser, reagierte feiner und ich konnte exaktere Zügelhifen geben, was er sehr schätzte, denn er setzte sie auch immer punktgenau um. Alles in Allem waren nur Vorteile zu verzeichnen … bis auf den winzigen Nachteil, dass der Zügel, der nun den Weg aufgrund des Gebuckels unter dem Pferd durch gefunden hatte, Lilo einen Insterburger verpasste. Solcherlei Grobheiten ist Lilo nicht nur nicht gewohnt, sondern er reagierte darauf auch ausgesprochen ungnädig, indem er wieder lospreschte. Jedes andere Pferd wäre vermutlich bei einer solch durchschlagenden Parade einfach stehen geblieben, ich hätte die Doppellonge wieder in ihre richtige Lage sortiert und das arme Pferd mit einem Keks getröstet.

Statt dessen zündete Lilo den Fluxkompensator und verschwand – nein, nicht im Raum-Zeit-Kontinuum -, sondern mit wehenden Zügeln und zu erreichender Maximalgeschwindigkeit in Richtung Schimmis Weide! Ich hatte nämlich keine Chance mehr, meinen rasenden Lilolaunebär zu halten, nachdem der äußere Longenzügel durch mein Gegenziehen auch noch hoch gerutscht war und ihm sein Familienglück einklemmte. Also ließ ich die Leinen los – noch in der Hoffnung, mein Schimmelchen bliebe dann stehen, um sich einen Keks abzuholen. Aber er fühlte den „need for speed“ und musste dem nachgeben, indem er den Raketenantrieb zuschaltete und sich vom Acker machte.

Nun hatte Micha mir ja stets gesagt, dass ich entweder den schimmeligen Trakehner reinholen soll, wenn ich mit Lilo auf dem Platz turne oder zumindest die Kette zum Treibgang vorhängen müsste, damit – falls Lilo mal von der Fahne gehen sollte -, er nicht den Schimmeligen besuchen kann.

Aber des naiven Narren Reden war:

„So was tut Lilo nicht!“

Und nun schaute ich eben diesem Lilo, der „das nicht tut“ perplex hinterher, während er davonstürmte und die Doppellonge hinter ihm herflatterte.

Mein erster Gedanke war:

„Wenn der in die Longe tritt, ist der Unterkiefer gebrochen!“ Mein zweiter Gedanke, der nahezu zeitgleich durch mein Hirn schoß, war: „Renn Muddi – wenn der sich mit der ganzen Longiermontur um die Büsche wickelt, dann tut er sich richtig weh!“ und der dritte Gedanke, der mich aus meiner Lähmung riss war dann: „Los gib Gummi – wenn er Schimmi vor Dir erreicht, gibt das Krieg!“

Ich rannte also in einem Tempo los, als ginge es um mein Leben – was ja auch irgendwie der Fall war, denn Lilos und Schimmis Wohlbefinden nehmen ja viel Raum in meinem Leben ein. Aber Lilo einzuholen gelang mir natürlich nicht. Als ich nach Atem ringend (und mir ein Sauerstoffzelt wünschend) an Schimmis Koppelzaun ankam, standen die beiden Hengste ganz friedlich nebeneinander. Allerdings hatte sich Lilo auch sehr ungeschickt vor unser „Abwassergärtchen“ manövriert, auf dem dichtes und hoch gewachsenes Pampasgras wuchert, durch das kaum ein Durchkommen möglich ist. Allerdings ist der Weg dorthin, auf dem Lilo nun parkte, auch sehr eng – ein Pferd umzudrehen also wirklich nahezu aussichtslos.

So stand Lilo also exakt neben Schimmis Koppelzaun, über den der Eigentümer der Weide seinen Kopf und Hals reckte – natürlich in respektvollem Abstand zur Stromlitze, denn der Elchschaufler ist ja nicht doof. Der weiß, wo das Risiko liegt, sich einen unangenehmen Schlag von der Hausstromanlage einzufangen.

Lilo wusste das offensichtlich auch, denn er versuchte gar nicht erst, sich aus seiner unglücklichen Situation herauszumanovrieren, sondern stand mit einem Ausruck der Resignation vor seinem Hengstkumpel, wie eine Stute im Abprobierstand, die weiß, dass es kein Entkommen gibt.

War ich eben noch stinksauer auf meinen Lilolaunebär, tat er mir jetzt fast schon wieder leid, denn so eine entwürdigende Situation wünscht man keinem Hengst. Wobei – so ein bisschen feierte ich meinen inneren Reichsparteitag nun trotzdem. Natürlich erst, nachdem ich gesehen hatte, dass Lilo nichts passiert war, aber der Triumpfgedanke, gepaart mit meinem Vorwurf:

„Das geschieht Dir ganz Recht! Was haust Du auch ab?“ stand einen Moment lang ganz oben auf meiner Gedankenliste.

Eine wirklich ungute Entwicklung nahm die Situation aber in dem Moment, in dem ich zu Lilo ging, um ihn rückwärts durch den Gang zu schieben. So schnell, wie Schimmis eben noch freundliches Gemüt auf „Killermaschine“ umschaltete, konnte ich kaum reagieren. Ich sah nur den weißen Schatten von Schimmis Kopf und seinen weit aufgerissenes Rachen auf uns zufliegen und konnte nur noch die Hände hochreißen, um Schlimmeres zu verhindern.

Lilo schaute mich an, als wollte er sagen:

„Ich habe das schon geahnt: DER TUT NUR NETT!“

und ich wollte ihm ja gerne zustimmen, war aber schon ausreichend damit beschäftigt, mit Lilos Doppellingenzügeln vor Schimmis Krokodilgebiss herumzufuchteln, bevor es sich in Lilos Popo graben konnte.

Nun hatte ich ja schon länger das Gefühl, dass Schimmi extrem eifersüchtig auf Lilo ist. Solange ich nicht dabei bin, ist er Lilo gegenüber freundlich bis desinteressiert. Kaum dass ich aber Lilo auch nur anfasse, rastet der Trakehnerhengst aus und schleudert dem Spanier seinen ganzen Zorn entgegen.

Darum versuche ich auch immer, erst Schimmi zu besuchen, ihm ein Möhrchen zu geben und ein bisschen bei ihm zu bleiben, bevor ich Lilo von seiner Weide abhole – wobei dann Lilo in der Zeit nöckelt. Wenn ich mit Lilo vom Turnen zurückkomme, dann gehe ich auch noch mal zu Schimmi rein, damit der keinen Grund hat zu glauben, dass er vernachlässigt wird und ich viel zuviel Zeit mit Lilo verbringe.

Aber das ficht Schimmi nicht an. Ich muss nicht bei ihm sein, aber ich darf auch bei niemandem anderen sein! Punkt. Aus. Basta!

Obwohl ich neulich, als ich ihm die Mähne trimmte, auch das Gefühl hatte, dass er das sehr genoß, in Lilos Beautysalon stehen zu dürfen, um dort verwöhnt zu werden. Und Micha meinte, dass er sich doch sehr wundert, dass gerade Schimmi, der es früher hasste, eingedeckt zu werden, nun darauf besteht, eine Decke zu tragen, denn er blieb am Zaun stehen, wo seine Decke zum Lüften hing und als Micha sie ihm anzog, stand Schimmi wohl so andächtig da, wie ein König, für den gerade die Krönungsmesse gehalten wird und der darauf wartet, dass die Krone gleich sein Haupt schmückt.

Aber dass sich sein ganzer Zorn nun in dem Moment gegen Lilo entlud, in dem ich seinen Konkurrenten am Zügel nahm, machte mich doch ziemlich fassungslos. Lilo ging es ganz ähnlich, denn der verhielt sich wie das paralysierte Kaninchen vor der Schlange und stand starr wie eine Statue neben mir, während ich mit der Longe Richtung Schimmi wedelte und in Richtung Haus nach Mann und Kind rief, damit mir jemand zur Hilfe eilen würde, um wenigstens den Schimmeligen davon abzubringen, meinen Lilo zu schreddern.

Leider bleib mein Rufen ungehört, aber zumindest zeigte mein Wedeln ein bisschen Wirkung, denn der verblüffte Trakehner wich wirklich ein Stück zurück, sodass ich das Unmögliche schaffte: den Moppelspanier auf einer handtellergroßen Fläche zu wenden, ohne dabei an die E-Litze zu kommen und ohne dass der Zaun auf der anderen Seite umgewalzt wurde.

Allerdings war es mir leider nicht möglich, gleichzeitig den schockgefrosteten Lilo in Bewegung zu versetzen und den angreifenden Schimmeligen wedelnd in Schach zu halten, weil sich Lilo von meinem Longengefuchtel ebenso irritiert fühlte, wie sein Widersacher.

Also blies Schimmi wieder zum Angriff, während ich Lilo umpositionierte. Die Attacke ging zwar ins Leere, aber vor uns lagen nun leider noch ein paar Meter, die uns direkt an Schimmis Koppelzaun entlang führten und damit in eine höchst Verletzungsrisiko behaftete Gefahrenzone – aber einen anderen Weg gab es ja nun einmal nicht.

Also krabbelte ich auf der Koppelseite von Schimmi an Lilo vorbei (mich anzugreifen wagt Schimmi ja nicht), um den Moppelspanier mit Longengewedel nach vorn und Schimmi gleichzeitig vom Zaun weg zu scheuchen.

Das funktionierte tatsächlich bis zur Ecke … aber da stehen eng gewachsene Birken und begrenzen die Möglichkeit, Schimmis Koppelzaun mit gebührendem Abstand zu passieren. Gleichzeitig war es aber auch unmöglich, Lilo vorzuschicken, um uns daran vorbei zu manövrieren, denn Schimmi hatte ja nun Platz nach zwei Seiten und stand an der Ecke wie der Vollstrecker, der sich sicher ist, dass der Sieg nun seiner ist.

Ich musste Lilo also von vorne führen, aber mein Gefuchtel gegen Schimmi irritierte den Moppelspanier leider noch immer so sehr, dass er wieder in Schockstarre verfiel und Schimmi genau diese Chance ergriff, seine Zähne in Lilos Popo zu schlagen.

Was dann genau passierte, kann ich kaum mehr in Einzelbildern sortieren. Ich merkte nur, dass Schimmi Lilo gebissen hatte, Lilo in seiner Panik nach vorne preschen wollte und der Schimmelige zum nächsten Angriff blies und war sicher, dass Lilo mich nun überrennt, um sich in Sicherheit zu bringen und sein Fell vor weiteren Löchern zu schützen. Aber Lilo überrannte mich nicht. Er rempelte mich ein wenig, als er vor Schimmis Zähnen auszuweichen versuchte und zur Seite sprang, aber dann fiel ihm offensichtlich ein, dass ich neben ihm stehe. Er nahm tatsächlich seinen ganzen Mut zusammen, nicht vor dem Schimmeligen zu fliehen, weil er wusste, dass diese Flucht nur über mich führen konnte … und damit rikierte er es, ein zweites Mal gebissen zu werden, nur um mich nicht zu verletzen.

Ich war – als er mir fröhlich buckelnd und im Renntempo von der Fahne ging – wirklich sehr sauer auf ihn. Aber in den Moment, als er bereit war, selbst verletzt zu werden, nur um mich nicht zu verletzen, verzieh ich ihm alle seine Frechheiten der letzten fünf Jahre.

Aber gleichzeitig war es nun an mir, meinen Lilo zu retten, damit er sich aus dem Aktionskreis des Schimmeligen entfernen konnte.

Um konstruktive Pläne zu schmieden, war nicht genügend Zeit – um die Birken zu fällen, war erst Recht die Zeit zu knapp. Also sprang ich mit Lilo in die einzige Richtung, die von Schimmis Koppelzaun weit genug entfernt war, dass der Lilo nicht mehr erreichen konnte: Zum Zwischengang, der das Wohnhaus mit der Garage und dem Heizungsraum verbindet.

Diesen Zwischengang dürft Ihr Euch nun so vorstellen: Er ist ungefähr so breit wie Lilo – ohne Longiergurt. Sein Boden ist mit Waschbetonplatten gepflastert und er ist von Efeu umrankt und zugewuchert. In der Mitte des Ganges befindet sich zur linken Seite die Tür zum Heizungsraum mit in den Gang ragender Türfalle. Rechts hängt der Gartenschlauch auf einem an der Wand befestigten Halter und an der Wand entlang liegt eine Leiter.

Wer jetzt daran zweifelt, dass man da mit einem Moppelspanier durchkommt, dem würde ich jederzeit Recht geben … aber die Alternative zum Gang war der Weg an Schimmis Koppelzaun lang, den der Trakehner nun auf und ab patrouillierend bewachte wie Zerberus das Höllentor.

Wir mussten es also wagen, durch den Gang zu kommen.

Am Schwierigsten war es, den Gedanken auszuschalten, was da alles passieren kann, denn erstaunlicherweise hatte ich keinen Moment auch nur den Anflug eines Zweifels, dass Lilo mir nicht folgen würde, wenn ich vorausgehe.

Ich nahm also allen Mut und alles positive Denken zusammen, befreite Lilo vom Longiergurt, nahm ihn am Longenzügel und leitete ihn, Schritt für Schritt, durch den Gang. Neben seinem Bauch war rechts und links nicht einmal mehr Platz für eine Briefmarke. Trotzdem folgte er meinem Kommando:

„Schritt, Halt, Schritt, Halt“

und auch wenn es für ihn ganz sicher unangenehm war, durch diese Enge zu schreiten und er sie ganz sicher am liebsten mit einem beherzen Sprung nach vorn hinter sich gelassen hätte, setzte er einen Huf vor den anderen, ganz wie ich ihn dazu anwies, bis wir im Freien standen.

Ich hatte noch fünf Möhren in der Tasche, die er alle auf einmal bekam.

Dann stellte ich ihn kurz in seinen Beautysalon, holte den Longiergurt, legte ihn Lilo wieder um den Bauch, hakte die Longe wieder ein und marschierte wieder Richtung Reitplatz mit ihm.

Im Prinzip hatten wir zwar mehr geleistet (vor allem er) als in jeder anderen Turnstunde, aber das er das Training im Renngalopp Richtung Schimmi beendet hatte, fand ich nun doch suboptimal und bevor er nun auf die idee hätte kommen können, dass er das nun immer so macht, wenn ihm die Turnerei zu doof wird – nur vielleicht mit einem Galopp in eine andere Richtung (der Stutenstall böte sich dazu an) – wollte ich ihm doch noch mal verdeutlichen, dass ich das Turnen beende und nicht er.

Nach rund fünf Minuten, in denen er sehr brav war – obwohl ich mir einen geläuterten Ausbrecher anders vorstelle, denn unter Lilos Stirnschopf gab es schon wieder viele alberne Gedanken – durfte er dann auch Feierabend machen.

Ich habe ihm dann rasch die Beine gekühlt, die Hufe gewaschen und ihn von seiner Longiermontur befreit, ihn ans Halfter genommen und bin mit ihm am Waldrand grasen gegangen.

Als wir zurückkamen, ließ Micha gerade die Stuten auf dem Reitplatz toben und da fand ich, dass das eine gute Gelegenheit sein könnte, von Lilo mal ein paar Fotos zu bekommen, auf denen er nicht drömelig kuckt. Ich bat also das Nixikind, das Pummelpony zu knipsen … aber das wollte lieber essen, als feurig zu den Stuten zu kucken. Also marschierte ich mit ihm zum Zaun, um sein Interesse an den Mädels zu wecken. Das war aber sehr einseitig, denn die kamen zum Zaun und Lilo bekam so einen Schreck, dass er lieber wieder auf gebührenden Abstand achtete. Vermutlich sind ihm Pferde an Koppelzäunen nun grundsätzlich suspekt.

Die Stelle, wo Schimmi ihn gebissen hatte, war aber zum Glück unverletzt geblieben – sie war ganz minimal angeschwollen und man sah die Schmutz- und Sabberspuren, die Schimmis Zähne hinterlassen hatten, aber die Tapete hat keine Löcher und Fell fehlt auch keins.

Nun gibt es von gestern auch keine Arbeitsfotos, sondern eben nur die „Nacharbeitsfotos“ und eine Bildergeschichte von Lilos Bettelkünsten:

Lilo wundert sich was das jetzt soll, dass er nicht in den Schlafanzug gesteckt und zu Bett gebracht wird, aber die Muddi hat Möhren in der Tasche, also kuckt das Pummelpony halt mal nett

Prehengst

Was ist aber jetzt spannender: Die Stuten, die auf dem Reitplatz herumrennen oder Muddis Möhrenvorrat?

Prehengst

Für ein Küsschen rückt sie sicher ein bisschen was von dem Gemüse raus, das sie in ihrer Tasche bunkert

Gringo

Mal mit Lachen probieren – da muss doch was gehen, denn der Keksausgabeautomat ist gefüllt … nur die Tasten funktionieren nicht

Lilo

Gähnen könnte eventuell klappen …

Prehengst

Vielleicht doch mal nach den Stuten schauen? Eventuell ist da was zu holen?

Prehengst

Die Stuten kucken nicht mal her … also doch noch mal gähnen

Lilo 11-3-2017-8-int

Büüüüddddddeeeee … nur ein Möhrchen, Muddi

Prehengst Gringo

Vielleicht mal ein bisschen deutlicher gähnen und den Schnabel so weit aufreißen, dass das Gemüse gleich in die Futterluke eingeworfen werden kann!

Prehegst

Eure Sabine Bröckel – Kräuterbine 🙂