Nicht wir müssen mit den Kompromissen leben, sondern unsere Pferde

Dieser Satz wirft in mir Fragen auf, um deren Beantwortung ich mich auch gerne drücken würde, weil sie eben meine Wahrheit in einem Maß ergänzen, die auch mich, als Mensch und Pferdehalter in meiner Intention in Frage stellen könnte.

Die Gedanken:

„Mach ich das was ich tue richtig? Und für wen tue ich es? Für die Pferde, weil ihr Wohlergehen an oberster Stelle für mich steht? Oder für mich, damit ich mein gutes Gewissen erhalte, einer von den Guten zu sein? Wie empfinden es die Pferde, was ich tue? Würden sie es anders wollen, gäbe ich ihnen eine Option?“

gehen mir gerade wieder sehr intensiv durch den Kopf.

Wie ja die meisten wissen, lebe ich vegan und betrachte das nicht als Ernährungsweise, sondern als Lebensphilosophie der Achtsamkeit all meinen Mitgeschöpfen gegenüber …einst dachte ich, dass es leichter ist, den Tieren gegenüber achtsam zu sein, als den Menschen. Aber das ist nicht so, denn die Tiere haben keine Option, nein zu sagen, wenn ich ein Eigentum an ihnen erwerbe. Sie können es sich nicht aussuchen, wo sie leben wollen und wie sie gehalten oder gearbeitet werden

… wie also soll ich Ihnen gegenüber wirklich achtsam sein, wenn ich sie meinen Regeln unterwerfe, die auf meinem und nicht auf ihrem Willen beruhen?

Eigentlich kann es also nur eine Lösung geben, die der Veganismus vorsieht: Keine Tiere zu halten, weil wir ihren Willen immer beeinflussen müssen – schon allein, um sie vor Schaden zu bewahren …

Andererseits bin ich überzeugt, dass Tiere unsere Seelenbrüder und -schwestern sind und sie zu uns kommen, um uns zu helfen, unsere Lebensaufgabe anzunehmen und zu lösen … dafür geben sie manchmal sogar ihre Gesundheit oder ihr Leben. Wir dürfen durch ihre Hilfe auch reifen und uns weiter entwickeln, wenn wir die Chance nutzen, die sie uns anbieten

… und insofern glaube ich auch, dass uns die Tiere, die uns finden, uns auch suchten …

es wäre also nicht richtig, sie nicht einzuladen gemeinsam lebenszureisen.

… ich werde wohl erst mal in mich gehen, aber ich danke der Übermittlerin dieses für mich so essentiellen Satzes, der mich daran erinnerte, dass ich vielleicht nicht achtsam bin … oder zumindest nicht so, wie ich es glaubte es zu sein.

Sabine Bröckel- Copyright © 2022